Joshua Tree Nationalpark

03. Februar 2023

Fahrt durch den Joshua Tree Nationalpark

Gute 200 km weiter im Landesinneren befindet sich der Joshua Tree Nationalpark. Da er sich auf direktem Wege nach Arizona befindet, nehmen wir diesen natürlich gerne mit. Die Fahrt dorthin führt erst durch industriell geprägte Landschaft – überall verlaufen Strommasten, irgendwelche Kabel, es gibt einen Logistik Flughafen und jede Menge LKWs. Doch hinter Victorville dünnt es immer mehr aus und die Colorado Wüste breitet sich aus.
Inmitten dieser Wüste liegt der Joshua Tree Nationalpark. Von Westen kommend fahren wir beim gleichnamigen Ort Joshua Tree in den Park hinein und queren ihn einmal entlang der Scenic Route, um in Twentynine Palms heraus zu kommen.

Wir sind überrascht, wie viele Autos vor uns am Kassenhäuschen des Parkeingangs stehen – es scheint ziemlich voll zu werden. Und so dauert es auch nicht lange, bis wir einer deutschen Reisegruppe begegnen. Da werden natürlich erst einmal kurz Routen und Instagram-Accounts ausgetauscht und zum Abschied gibt es ein gemeinsames Foto.
Entlang der knapp 40km langen Panoramastrecke durch den Park liegen etliche Haltemöglichkeiten und Abstecher, zudem laden Wanderwege und Kletterrouten zum Verweilen ein. Wir stoppen am Barker Dam, wo wir gemeinsam den 1,3 Meilen langen Rundweg zu einem ehemaligen Wasserdamm laufen, den frühe Siedler hier angelegt hatten. Alex läuft anschließend noch weiter zur Wall Street Mill, einer alten Mühle, bei der es auch zwei rostige Autos mitten in der Wüste zu bestaunen gibt.

Ich fahre derweil die Aussichtspunkte unterwegs ab – beim Keys View kann man den Blick weit über das Tal gleiten lassen, die Umgebung der Jumbo Rocks hingegen ist eher wieder ein Paradies für Kletterer. Einer der bekanntesten Steine im Park ist der Skull Rock, ein Fels, der aussieht wie ein Totenkopf. Da dieser zudem direkt an der Straße liegt, ist der Andrang entsprechend groß und es ist fast unmöglich ein Foto ohne Menschen hinzubekommen.

Meine Favoriten im Joshua Tree Nationalpark

Kurz hinter dem Skull Rock teilt sich die Straße – gen Norden gelangt man zum Parkausgang und nach Twentynine Palms, gen Süden führt die Straße noch weitere 50 km durch den Nationalpark nach Cottonwood und zum Ausgang auf die Route 10. Für unsere geplante Strecke ist der nördliche Ausgang jedoch sinnvoller. Allerdings liegen entlang der Straße nach Cottonwood noch ein paar Highlights vom Joshua Tree Nationalpark, die man nicht verpassen sollte, weswegen wir einen kurzen Umweg in Kauf nehmen.

Kurz hinter der Straßengabelung befindet sich der White Tank Campingplatz und ein Wanderparkplatz. Von hier kann man zu zwei Felsformationen laufen – The Heart; einem herzförmigen Stein und The Arch; einem Felsbogen. Beide sind wirklich schön anzusehen. In einer gemütlichen Stunde hat man die zwei kurzen Wanderungen erledigt und gelangt zurück zum Parkplatz. Anschließend fahre ich noch ein paar Kilometer weiter in Richtung Cottonwood, um zum Cholla Cactus Garden zu gelangen – hierbei handelt es sich um einen Garten voller kleiner Kakteen, durch den ein kurzer Spaziergang führt. Ich bin zum Sonnenuntergang dort und das Licht ist wirklich schön.

Da es dann jedoch schnell dunkel wird, trete ich den Rückweg Richtung Twentynine Palms an, wo ich mit Alex auf dem Parkplatz eines Casinos übernachte. Das ist zwar nicht der schönste Platz, doch wir stehen sicher, können das WLAN und die Toiletten vom Casino nutzen und es gibt sogar gratis Kaffee und Wasser. 

Ein Roadtrip durch die Wüste

Nach dem Joshua Tree Nationalpark trennen sich Alex und meine Wege erst mal wieder – sie fährt die nördliche und längere Variante über die Route 66 nach Sedona, ich hingegen bleibe auf dem kürzesten Weg, um die Zeit zum Schreiben nutzen zu können. In knapp zwei Wochen wollen wir uns dann zu Alex Geburtstag wieder treffen und eine Weile gemeinsam reisen.

Ich setze meinen Weg durch die Wüste also alleine fort – gleich hinter Twentynine Palms weist mich ein Schild darauf hin, was mich erwartet: „No Service the next 100 Miles“. Die nächsten 160 Kilometer gibt es also nichts. Nur mich, die Stille der Wüste und sehr selten mal ein entgegenkommendes Auto.

Nach dem Trubel und den vielen Eindrücken in Los Angeles genieße ich es unheimlich, einfach wieder durch diese endlosen Landschaften zu fahren. Und abermals bin ich überrascht, dass die Wüste nicht ansatzweise öde oder langweilig ist, wie man das vielleicht zunächst vermutet. Die Landschaft ist trocken, ja – und vielerorts führt sie auch einfach nur schnurgerade. Aber dennoch findet man immer wieder etwas zu entdecken, es gibt sich ständig verändernde Berge, die aus der Wüstenlandschaft empor steigen, mal kleine Büsche, mal ein einsamer Baum, eine still gelegte Tankstelle, die mit hunderten von Schuhen dekoriert ist. Ich liebe solche Fahrten.
In Parker schließlich tauche ich wieder in die Zivilisation ein – und erreiche gleichzeitig Arizona. Meine Besuche im Grand-Canyon-Staat haben sich letztes Jahr ja lediglich auf wenige Tage beschränkt – das soll sich dieses Mal ändern!

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