Canyonlands – The Needles

21. – 25. November 2022

Abschied aus Moab

Ich erledige noch ein paar organisatorische Angelegenheiten, bevor ich Moab endgültig verlasse. Eine Wäsche ist mal wieder fällig – sowohl für meine Kleidung, als auch für den Camper, durch die rote Erde und den vielen Staub sieht man kaum noch, dass er eigentlich weiß ist. Passenderweise kann ich das direkt neben dem Waschsalon erledigen – dort muss ich allerdings erst 10 Mal einen Ball für den Hund der Selbstwaschanlage werfen, dann darf ich anfangen sauber zu machen.
Ich stelle außerdem den ersten Chasing Memories-Kalender fertig, der ab Dezember zum Verkauf stehen wird. Ich bin so aufgeregt und freue mich riesig darüber! Das ist etwas, das ich schon seit Jahren machen wollte.

Ein wenig außerhalb von Moab mache ich einen kurzen Abstecher zum Looking Glass Rock – ein kleines Loch, das durch die roten Felsen blitzt. Hier kann man auch gut klettern.
In Monticello treffe ich dann auf Martin und Charlotte und wir verbringen den Abend zusammen. Am nächsten Tag nehmen sie Wallie mit auf einen Ausflug auf einen der zahlreichen Wanderwege rund um Moab, während ich in den Needles Teil vom Canyonland Nationalpark fahre. Die Idee ist, den hundefreien Tag für eine lange Wanderung zu nutzen – allerdings habe ich die Anreise ein wenig unterschätzt.

The Needles – Canyonland Nationalpark

Vom Abzweig vom Highway 191 fahre ich erst einmal 60 km, ehe ich überhaupt zum Visitor Center von The Needles komme. Die Strecke ist zwar schön, aber es kostet eben Zeit. Unterwegs komme ich am Newspaper Rock vorbei, eine Felswand die über und über mit Petroglyphen versehen ist.

Die Panoramastraße im Nationalpark selber ist dann 16 km lang und endet am Big Spring Canyon Overlook. Von hier starten jede Menge Wanderwege, unter anderem der zum Confluence Overlook – dort kann man sehen, wie die zwei Flüsse zusammen fließen, welche die Canyonlandschaft hier geprägt haben.

Ich möchte aber lieber ganz nah ran an „the Needles“ – die Nadeln, die in Form von Felsen aus dem Boden wachsen.

Am Besten kann man das vom Elephant Hill Parkplatz – das ist der Endpunkt der zweiten Straße, die durch den Park führt. Diese ist zwar nur ein paar Kilometer lang, allerdings unbefestigt und ziemlich schmal und kurvig, sodass man nicht schnell voran kommt.

Wanderung zum Chesler Park

Vom Parkplatz am Elephant Hill hat man die Qual der Wahl – beliebt sind Wanderungen zur Druid Arch, zum Chesler Park und durch den Lost Canyon. An und für sich klingt alles toll, ich muss allerdings die Zeit im Auge behalten und breche daher einfach mal Richtung Chesler Park auf.
Die Wege sind meistens ganz gut zu finden, nur teilweise muss man ein wenig auf die Steinmännchen achten. Der erste Abschnitt läuft sich auch noch ganz bequem, danach geht es öfters rauf und runter in verschiedene kleine Schluchten und an den Needles vorbei. 


Am Chesler Park angekommen bietet sich ein fantastisches Panorama, allerdings schaffe ich es leider nicht mehr, den Rundweg zu Ende zu laufen und kehre auf demselben Weg um.

Heimfahrt mit Hindernissen

Bereits im Dunklen mache ich mich an den Rückweg nach Monticello – und folge dabei blind meinem Navi. Zwar wundere ich mich kurz, dass ich plötzlich nach rechts abbiegen soll, anstatt denselben Weg zurück zu fahren, den ich hergekommen bin. Aber manchmal weiß so ein Navi ja mehr als man selbst.
Die Straße wird kurvig und bergig und ich sehe Wild an der Straße stehen. Ich fahr wirklich nicht gerne im Dunklen. Aber zumindest ist die Straße ja halbwegs gut ausgebaut, denke ich mir noch. Moment, was ist eigentlich das Weiße da am Straßenrand? Ich erinnere mich an ein Schild, als ich auf die Bergstraße abgeben bin: „Ab hier kein Schneedienst mehr“. Na bravo.

Zum Glück lässt es sich trotz Schnee gut fahren, ich bin aber dennoch froh, als die Straße wieder abwärts führt und ich in weiter Ferne die Lichter von Monticello ausmachen kann.

Im Airbnb von Martin und Charlotte kann ich erst mal eine wärmende Dusche nehmen, ehe wir uns ans Abendessen machen. Vom Wandern sind wir allerdings alle ziemlich müde.

Four Corner Monument

Am nächsten Tag setzen sie ihren Roadtrip in Richtung des Grand Canyon fort und ich breche nach Colorado auf – ich hatte dezent vergessen, dass am 24. November ja Thanksgiving ist und das ist den Amerikanern heilig, weswegen fast alles geschlossen hat – zumindest in Utah, in Colorado haben viele Läden laut Google Maps offen. Und da ich mich ohnehin unmittelbar an der Grenze befinde, unternehme ich einen kleinen Ausflug zum Tanken und Einkaufen.

Durch meinen Abstecher nach Colorado komme ich auch ganz nah am Four Corners Monument vorbei – und beschließe spontan, dass ich die paar Kilometer Umweg jetzt auch noch fahren kann, um die Gelegenheit zu haben, gleichzeitig in vier Staaten zu sein. Die Grenzen von Utah, Colorado, Arizona und New Mexiko treffen hier aufeinander. Das Gebiet wird von den heimischen Indianern verwaltet und ein Eintritt ist fällig, um auf das Gelände des Monuments zu kommen. Aber was soll ich sagen – es ist Thanksgiving.
Please come back tomorrow. Schade!

Bluff Fort

Ich kehre wieder ins vertraute Utah zurück und fahre vorbei an zahlreichen Pumpen, die vermutlich das Erdöl aus dem Boden befördern. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreiche ich das kleine Örtchen Bluff, wo ich die Nacht verbringe.
Fast genauso groß wie Bluff selber ist das Bluff Fort, ein Freiluftmuseum, welches sich an die Touristeninformation anschließt. Hier bekommt man einen wirklich schön aufgearbeiteten Eindruck, wie sich das Leben im Ort im späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert abspielte. In vielen der Holzhütten gibt es sogar Audioaufnahmen, die man sich in verschiedenen Sprachen anhören konnte. Wirklich eine sehr schöne Sache – und der Eintritt ins Bluff Fort ist überraschenderweise gratis!

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