Sea to Sky Highway

19. – 30. Mai 2023

Squamish und Shannon Falls

Wir verlassen Vancouver am frühen Abend. Die letzten Besorgungen bevor der große Trip gen Norden starten kann, haben mal wieder mehr Zeit eingenommen als gedacht. Daher kommen wir am ersten Tag nicht weit – gerade mal 15 Minuten außerhalb von North Vancouver finden wir einen Schlafplatz am Horseshoe Bay, von wo die Schiffe nach Vancouver Island ablegen. Wir übernachten unter einer Brücke – klingt unsexy, ist es auch. Aber auf der Fahrt dorthin sehen wir einen tollen Sonnenuntergang in den Bergen vor dem sich spiegelnden Wasser und das lässt Gefühle von Freude aufkommen: wir sind wieder unterwegs!

Die erste Nacht ist Mittel zum Zweck – gleich neben der Brücke gibt es ein Community Center mit gratis Duschen und WLAN, das nutzen wir noch mal, ehe wir nach Squamish aufbrechen.

Squamish war früher hauptsächlich als Skigebiet bekannt, mittlerweile lockt es aber mehr Sommertouristen an. Wildwasser-Rafting, Paddleboarding, Hiking und Mountainbiken sind die Hauptaktivitäten in der Region. Es gibt die Sea to Sky Gondola, die einen hinauf in die Berge führt, aber leider hat die Bergbahn bereits geschlossen. 

Lohnenswert ist auf jeden Fall ein Abstecher zu den Shannon Falls, der vermutlich eindrucksvollste Wasserfall der Sea to Sky Region. Ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz führt zu zwei verschiedenen Aussichtspunkten.

Wir übernachten an einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Tantalus Range Bergkette und verbringen den Abend am Lagerfeuer. Es ist unser 1-jähriges Jubiläum on the road – wenn das nicht mal ein Grund zum Feiern und Anstoßen ist!

Whistler und Joffre Lake

Keine Stunde hinter Squamish tauchen wir ein in die Skigebiete von Whistler – der ehemalige olympische Austragungsort ist weltbekannt für seine Pisten. Einige davon haben sogar Mitte Mai noch geöffnet – im Großen und Ganzen bereitet sich das Örtchen aber eher auf den Sommertourismus vor. Wir spazieren nur eine Runde entlang des Sees und bestaunen die Brandywine Falls, dann verbringen wir die Nacht außerhalb von Whistler im Wald.
In Pemberton erfahren wir vom Joffre Lakes Trail, einer wunderschönen Wanderung, die zu drei alpinen Seen führt. Leider benötigt man dafür eine Online-Reservierung, die man zwei Tage vorab abschließen muss – wir entscheiden also spontan, in der Ecke zu bleiben, um die Wanderung unternehmen zu können.

Um vom Übernachtungsspot nicht unnötig mit zwei Autos zum Startpunkt der Wanderung fahren zu müssen, packen wir das erste Mal beide Hunde in ein Auto und fahren zu viert mit einem Van. Am Parkplatz angekommen werden wir direkt von einer Kontrollstelle begrüßt, die sicher stellen möchte, dass wir auch ein gültiges Ticket haben. Bei der Gelegenheit stellen wir dann auch fest, dass Hunde auf der Wanderung nicht erlaubt sind.
Bähm! Das ist natürlich blöd. Wir können und wollen die Hunde nicht 5 Stunden alleine lassen, schon gar nicht, wenn sie das erste Mal gemeinsam alleine in einem Auto sind. Und wir wollen auch nicht 5 Stunden ohne sie wandern. 

Wir laufen also lediglich 5 Minuten zum ersten See und kehren dann um. Ein bisschen Trost spendet uns die Tatsache, dass die umliegenden Berge ohnehin so dick in Wolken verhangen sind, dass wir vermutlich gar nicht so eine schöne Aussicht gehabt hätten.

Sea to Sky Highway

Wir fahren also zurück zum Duffey Lake, wo mein Auto steht und setzen dann die Fahrt auf dem Sea to Sky Highway bis nach Lillooet fort. Die Landschaft ist wunderschön, die Berge ragen hoch empor und der Cayoosh Creek ist unser stetiger Begleiter. In der Ferne sehe ich zwei Autos mitten auf der Straße stoppen und als ich näher komme, erkenne ich auch, warum. Da sitzt ein Braunbär am Straßenrand und frisst sich gemütlich durch ein Meer an gelben Blumen. 

Am malerischen Seton Lake legen wir eine Pause ein und gönnen uns und den Hunden einen Spaziergang. Alika, die wie immer neugierig herum tobt, erkundet den Steg am See – als plötzlich ein lautes Platschen ertönt. Alika hat das Blätterlaub, das auf der Wasseroberfläche schwimmt, wohl als festen Untergrund eingestuft und war überrascht, als es plötzlich nachgab. Hektisch versucht sich die wasserscheue Hündin nun aus dem ungeliebten Areal zu befreien, doch Alex muss sie aus dem Wasser heben, da sie den Steg sonst nicht hoch kommen würde. 
Nach einem ersten Schockmoment müssen wir einfach nur lachen – vor allem angesichts der Tatsache, dass sich Alika den gesamten Rückweg zum Auto wie wild schüttelt, um das restliche Wasser aus dem Fell zu bekommen. Da haben sich ja wirklich die zwei wasserscheusten Hunde überhaupt gefunden 😉

Unweit vom Seton Lake machen wir einen Überraschungsfund: hier gibt es doch tatsächlich einen gratis Campingplatz, der mit Bänken, Grillstellen und Toiletten ausgestattet ist. Bis zu 2 Wochen darf man hier stehen. Und ehe wir uns versehen, bleiben wir auch tatsächlich eine gesamte Woche.

Alika soll ihre Pfote noch etwas schonen, Alex möchte sich um die Routenplanung kümmern und ich nutze die Zeit in der Bibliothek in Lillooet und treibe die Updates auf dem Blog voran. Es muss doch möglich sein, endlich mal auf den aktuellen Stand zu kommen. Wir spazieren am Seton Lake und genießen das malerische Panorama. An einem Abend grillen wir und erfreuen uns des Lagerfeuers.

Als wir schließlich wieder aufbrechen, habe ich einiges auf dem Blog geschafft und Alex eine Entscheidung getroffen: sie wird den Dempster Highway hinauf zum arktischen Meer auslassen und sich stattdessen jetzt schon den Banff und Jasper Nationalpark anschauen. Ich hingegen fahre zielstrebig gen Norden und wir werden uns in Dawson City wieder treffen, wenn ich den Dempster Highway geschafft habe und dann gemeinsam nach Alaska rüber fahren.

Wir brechen gemeinsam Richtung Cache Creek auf, wo sich unsere Wege vorerst trennen. Unterwegs stoppen wir am Marble Canyon Provincial Park, wo wir eigentlich zu einem Wasserfall spazieren wollen – doch der Wasserspiegel des Sees ist durch die Schneeschmelze so angestiegen, dass der Weg überflutet ist. Irgendwas ist doch immer: Schnee, Überflutung, Wildfeuer… 😉
Die umliegenden Berge sehen dennoch schön aus und wir finden einen ruhigen Stellplatz abseits der Straße. Hier verbringen wir unseren letzten gemeinsamen Abend am Lagerfeuer mit Kartoffeln aus dem Feuer und selbstgemachte Tzaziki…mmmhhh… 🙂

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2 Comments

  1. Kerstin Hofmann

    So eine herrliche Landschaft, das sind wunderschöne Fotos. 👍🥰

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