Lake Huron & Manitoulin Island

26. August – 03. September 2022

Von West nach Ost

Die Niagarafälle liegen ganz im Osten von Ontario und grenzen an den Bundesstaat New York. Von hier fahre ich also zunächst einmal westlich und orientiere mich dann nördlich. Das Ziel ist, zu meinem Geburtstag auf Manitoulin Island zu sein und dort Alex und Sebastian wiederzutreffen.

Ich verbringe zwei Nächte in Grimsby auf einem Parkplatz mit kleinem Strand. Hier schaue ich mir den Sonnenuntergang über dem Lake Ontario an. Der See ist so groß, dass er Wellen bildet und man könnte meinen, man sei am Meer.

Vorbei an Hamilton zieht es mich ins Landesinnere nach Elora. Hier gibt es eine Schlucht, in der man klettern und baden kann. Im Schatten der Bäume kann ich gut mit Wallie Gassi gehen und schlafe auf dem Parkplatz des Community Centers direkt neben der Schlucht. Den nächsten Tag nutze ich, um mein Reisetagebuch nachzuholen und mache mich am späten Nachmittag auf den Weg zum Lake Huron. Durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete, vorbei an großen Farmen und Höfen geht es bis nach Goderich.

Am Lake Huron

Der Lake Huron ist ebenfalls einer der Five Great Lakes und man sagt ihm nach, dass er das sauberste Wasser habe. Ich mache mir beim abendlichen Gassigang ein Bild davon und spaziere vom Leuchtturm, der etwas erhöht an einem Aussichtspunkt liegt, hinunter zum Strand. Die Aussicht ist schön, der Sonnenuntergang auch – und das finden mit mir noch eine ganze Menge anderer Leute auch so.
Den Abend verbringe ich gemütlich alleine oben am Aussichtspunkt, koche Spaghetti Carbonara und buche mir die Fähre nach Manitoulin Island. Ich habe Glück, wäre mein Auto 3 Zentimeter höher, würde ich nicht mehr als PKW gelten und müsste den doppelten Preis bezahlen (99$ statt 49$).

Am Morgen regnet es. Ich nutze die Zeit in der örtlichen Bibliothek und fahre erst am späten Nachmittag weiter gen Norden. Der Strand von Port Elgin soll schön sein und tatsächlich kann ich dort einen herrlichen Sonnenuntergang beobachten, doch die Parkplätze sind strikt mit Schildern versehen, die das Parken über Nacht verbieten und so fahre ich weiter bis Southampton. Die Nacht verbringe ich auf einem Fischer-Parkplatz mit einem Pärchen aus Quebec.

Von hier fahre ich weiter nach Owen Sound, wo ich Vorkehrungen für meinen bevorstehenden Inselaufenthalt treffe. Ich weiss nicht genau, wie die Bedingungen vor Ort sind, daher decke ich mich mit Lebensmitteln ein, tanke noch mal voll und besorge mir Frischwasser. Ich übernachte an einem Aussichtspunkt auf der Bruce Peninsula.

Wandern auf der Bruce Peninsula

Am nächsten Tag stehe ich früh auf. Meine Fähre nach South Barmouth auf Manitoulin Island legt um 17.45 Uhr ab und eigentlich wollte ich den Tag noch bei einer schönen Wanderung im Bruce Peninsula Nationalpark verbringen. Doch als ich am Parkhäuschen ankomme, erfahre ich, dass man die Parkplätze vorab online reservieren muss und es für den heutigen Tag keine verfügbaren Plätze mehr gibt. Schade, denn die Wanderung zu The Grotto sollte ziemlich schön sein.

Alternativ fahre ich also zu einem anderen Parkeingang und unternehme von dort eine 2-stündige Wanderung zu zwei Aussichtspunkten. Unterwegs kommen Wallie und ich an einigen Seen vorbei und die Aussicht ist einfach wunderschön.

Anschließend fahren wir zur Fähre – mein Auto wird tatsächlich nachgemessen, da habe ich wirklich Glück, dass ich bei den Maßen nicht geschummelt habe. Ich bin das erste Auto, welches sich einreiht – im Laufe der Zeit gesellen sich aber noch weitere dazu. Während der Fahrüberfahrt muss das Auto verlassen werden und Wallie und ich sitzen an Deck in der Sonne und beobachten das Spiel der Wellen.

Nach 1 Stunde 45 Minuten legen wir auf Manitoulin Island an – von hier ist es noch eine gute halbe Stunde für mich bis zu einem Parkplatz an einem Bootsanleger.

Geburtstag auf Manitoulin Island

Tags drauf fahre ich zum Cup and Saucer Wanderparkplatz und nehme die bekannteste Wanderung von Manitoulin Island in Angriff. Es gibt die 4km Standardroute, die sich um eine 5km lange Ergänzung verlängern lässt – Wallie und ich begnügen uns jedoch mit der Standardtour und machen stattdessen lieber den „Adventure Trail“ beim Abstieg. Man muss über einige Felsen klettern und wir haben wirklich Spaß daran – nur die letzte steile Treppe schafft Wallie nicht, weswegen ich mich einhändig am Fels mit einem 17kg Hund im Arm wieder finde (Workout für diesen Tag ist damit also auch erledigt.)

Allerdings stellen wir fest, dass der Adventure Trail uns nicht in Richtung des Parkplatzes, sondern wieder nach oben zum Aussichtspunkt geführt hat – dadurch verlängert sich unsere Wanderung doch auf gute 3 Stunden. Somit ist die Dusche aber umso mehr verdient – in Little Current finde ich eine öffentliche Badestelle, dusche und fahre anschließend über die Schwingbrücke aufs kleine Inselchen Goat Island.

Hier habe ich mich mit Alex und Sebastian verabredet, um meinen Geburtstag zu feiern. Der Platz ist etwas versteckt hinter einem Elektrowerk und ich stelle den Camper erst mal ab und erkunde die zwei Schotterpisten zu Fuß – die eine mündet in einer Sackgasse mit jeder Menge Verbotsschildern, die andere hingegen führt zu einem großen Areal mit Feuerstellen am See. Perfekt!

Während ich auf die zwei warte, sammle ich schon mal Feuerholz und so können wir direkt loslegen, als sie ankommen. Es wird ein lustiger Abend mit Sekt am Lagerfeuer, Apfelkuchen und Geschenken. Wir sitzen so lange draußen, quatschen und amüsieren uns bei Pantomime und «Wer bin ich?», bis die Sonne bereits wieder aufgeht. 
Wir bleiben spontan noch eine weitere Nacht, wiederholen das Lagerfeuer und grillen.

Vielen Dank Kanada für diesen wunderschönen Geburtstag!

4 Comments

  1. Perfekter kann ein Geburtstag doch gar nicht sein 😍

  2. Kerstin Hofmann

    Wunderschöne Fotos und traumhafte Landschaften.
    Und die Geburtstagslocation hast du dir super ausgesucht.
    👍😍

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