Staatenhüpfen & Valley of Fire

01. – 03. Dezember 2022

Toadstool Hoodoos

Und wieder bin ich zurück in Utah – scheint, als würde mich der Staat nicht los lassen. Oder ich ihn, wie man es nimmt.

Zwischen Page und Kanab gibt es zwei mögliche Routen – die kürzere, nördliche Variante führt durch Utah, die längere, südlichere bleibt in Arizona. Da ich unterwegs noch eine Wanderung machen möchte, habe ich mich für die nördliche Variante entschieden. Rechts von mir breitet sich das Grand Staircase National Monument aus und zieht sich hinauf bis nach Escalante – der Kreis schließt sich langsam.

Es dauert nicht lang, bis ich den Parkplatz der Toadstool Hoodoos erreiche – von hier führt ein kurzer 1,5 km langer Weg bis zu einigen Felsen, die wie Pilze aus dem Boden zu wachsen scheinen. Auf der Karte entdecke ich, dass es noch einen kleinen Weg gibt, der ein Stück weiter führt und staune nicht schlecht, als ich vor weiteren „Pilzen“ ankomme – nur plötzlich sind sie nicht mehr rot, sondern weiß. Diese unterschiedlichen Gesteinsfarben sind schon wirklich faszinierend.

Die Nacht verbringe ich in Kanab und schlafe auf einem kleinen Schotterparkplatz neben der Bücherei – so ein bisschen WLAN gibt es hier auch, das ist recht praktisch.

Staatenhüpfen

Tags drauf mache ich mal wieder ein kleines Staaten-Hüpfen – Utah, Arizona, Utah, Arizona, es ist als hätte sich der Kartenzeichner nicht entscheiden können. Der Weg bis Hurricane ist gewohnt wenig befahren – die rote Felslandschaft nimmt langsam ab und weicht goldenen Feldern. Doch in Hurricane bin ich mit einem Schlag zurück in der Zivilisation – wo kommt denn auf einmal diese dreispurige Autobahn her? Entlang dem Freeway 15, auch bekannt als Veterans Memorial Highway, halte ich mich südwestlich. Las Vegas ist bereits groß angekündigt. 

Und dann heißt es wirklich Abschied nehmen von Utah – insgesamt 53 Tage konnte ich in diesem wunderbaren Staat verbringen und habe seine schroffe rote Landschaft wirklich lieben gelernt. Alternativ begrüßt mich Arizona zum zweiten Mal.

Ich übernachte in einem Gebiet namens „Beaver Dam Mountains Wilderness“ mitten in den Bergen. Hier gibt es keinen Empfang, dafür eine tolle Aussicht und ein spontanes Lagerfeuer.

Back in Nevada

Ich halte mich weiter westlich und fahre durch die Berge der Virgin River Schlucht. Rechts und links des Freeways türmen sich die Berge auf. Mit einem Schlag jedoch ist man aus den Bergen raus und findet sich gefühlt in einer anderen Klimazone wieder. Plötzlich pflastern Kakteen den Straßenrand und in den Ortschaften stehen Palmen. Ich gelange zurück nach Nevada – gute 400km nördlich von mir liegt Ely und der Great Basin Nationalpark, in dem ich meine erste Begegnung mit Nevada sammeln konnte. Man ist das lange her!

Dass man wieder in Nevada ist, erkennt man sofort daran, dass man direkt hinter der Staatsgrenze von überdimensionalen Casinos begrüßt wird. Ich verlasse den Highway und halte mich auf kurvigen Straßen in Richtung Valley of Fire State Park. Und da sind sie plötzlich wieder: die roten Felsen, die ich in Utah kennen und lieben gelernt habe.

Valley of Fire State Park

Das Kassenhäuschen ist aufgrund der Jahreszeit nicht mehr besetzt, es gibt einen Automaten, wo man den Eintritt selber zahlen muss. 15$ fallen pro Fahrzeug an, dafür darf man sich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang im Park aufhalten.

Gleich am Kassenhäuschen kann man einen kurzen Spaziergang zum Elephant Rock unternehmen, ein Fels, der aussieht wie – na wie was wohl? 😉

Anschließend stoppe ich am Visitor Center, wo es zahlreiche interessante Informationen über den Park gibt – das Valley of Fire ist im Übrigen der erste State Park Nevadas gewesen. Ich halte mich ansonsten aber nicht lange auf – kurz vor dem Valley of the Fire habe ich mal wieder eine Zeitzone gewechselt (es sind jetzt 9 Stunden Zeitverschiebung nach Deutschland), was allerdings auch bedeutet, dass es aktuell um 16.15 Uhr dunkel ist. Entsprechend habe ich einen straffen Zeitplan für den Park!

Wandern im Valley of Fire

Als erstes fahre ich zum nördlichsten Punkt, dem Parkplatz an den White Domes. Hier kann man verschiedene kürzere und längere Runden laufen – und da Hunde überall erlaubt sind (State Park, kein Nationalpark) nehmen Wallie und ich wenig überraschend die längste Runde. Und so geht es über den White Domes Trail über den Seven Wonders Trail zum Fire Wave Trail und durch zwei Slot Canyon zurück auf den White Domes Trail. Zum Teil sind die Wege nicht ganz klar ausgeschildert und ich ziehe einige Male die Offline-Karte zu Rate, um auf Nummer Sicher zu gehen, ansonsten ist es aber eine schöne Wanderung. Gute 2 Stunden sind wir unterwegs und kommen leicht verdurstet am Camper an – wir hatten zwar einen Liter Wasser mit, aber man merkt, dass wir uns in einer anderen Höhenlage befinden und zudem deutlich südlicher sind als in Utah. Das erste Mal seit Wochen bin ich wieder im T-Shirt unterwegs und ich verstehe, warum bei allen Trails ein Schild mit einer Hitzewarnung steht. Im Sommer sind die Wege zum Teil aus Sicherheitsgründen sogar ganz gesperrt.

Wallie und ich unternehmen noch zwei weitere (kürzere) Wanderungen: zum Fire Canyon Overlook und zum Mouse`s Tank, wo man unterwegs zahlreiche Felsmalereien bewundern kann.

Wir sind im Osten in den Park hinein gefahren und verlassen ihn im Westen Richtung Las Vegas. Auch hier gibt es noch mal etliche Möglichkeiten zum Anhalten, unter anderem kann man «petrified Wood» bewundern (Holz, das versteinert wurde), eine Leiter zu Felsmalereien hinauf klettern – und eine Runde auf dem Campingplatz duschen, so wie ich das tue.
Frisch geduscht fahre ich anschließend zum Sonnenuntergang aus dem Park hinaus und übernachte auf einer Schotterpiste außerhalb des Parks.

Mein Fazit: landschaftlich ein wirklich sehr schöner Park, man versteht woher der Name kommt, wenn das Sonnenlicht die roten Felsen zum Leuchten bringt, insgesamt war es mir aber fast ein wenig zu überlaufen. Das mag aber auch einfach daran liegen, dass ich an einem Samstag dort gewesen bin.

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