05. – 08. November 2022
Scenic Route und Sonnenuntergang
Die Route 24 durchquert den Capitol Reef Nationalpark von West nach Ost – bereits hier fährt man durch schönstes Panorama und kommt an einigen Wanderwegen vorbei.
Um zum offiziellen Eingang in den Park zu gelangen, muss man jedoch von der 24 abbiegen und erreicht gleich darauf das Visitor Center. Hier verbringe ich einige Zeit im WLAN und fahre am Nachmittag die knapp 10km lange Scenic Route bis zum Ende an der Capitol Gorge. Von hier gehen zwei unbefestigte Straßen ab – und da Hunde auf Straßen in Nationalparks ja erlaubt sind, nutze ich die Capitol Gorge Road für einen Spaziergang mit Wallie. Auf dem Rückweg halten wir im Fruita Areal, denn Capitol Reef verfügt über einige Flächen an Obstbäumen. Es ist ein ungewöhnliches Bild, die tiefroten Felsen vor blauem Himmel zu sehen und davor unschuldige Apfelbäume.
Auch hier gehen Wallie und ich nochmals eine Runde spazieren – und stellen bei der Gelegenheit fest, dass wir unser Grauwasser auf dem Campingplatz entsorgen können. Wie praktisch!
Pünktlich zum Sonnenuntergang fahren wir schließlich zum Sunset Point im Westen des Parks – Hunde sind eigentlich nicht erlaubt, doch ich schmuggel Wallie einfach mit, in der Hoffnung, dass alle zu sehr mit der Aussicht beschäftigt sind. Die ist nämlich tatsächlich sehr eindrücklich: zur Rechten kann man in die Tiefen des Sulphure Creek schauen und vor einem breitet sich das Panorama des Capitol Reef mit einer schneebedeckten Bergkette im Hintergrund aus. Fantastisch!
Wir fahren zurück zum Schlafplatz der letzten Nacht außerhalb der Parkgrenze.
Wandern im Capitol Reef – die Cassidy Arch
Am nächsten Tag unternehme ich zunächst eine kleine Tour außerhalb des Parks mit Wallie – von meinem Stellplatz aus kann man dem Meeks Mesa Trail hinauf in die Felsberge folgen – nach einem kurzen steilen Stück sind wir auf einer Art Plateau angekommen und können von hier ein tolles Erinnerungsfoto vom Camper machen.
Im Park selber darf ich Wallie leider wieder nicht mitnehmen – weswegen ich fast überlege, die Wanderung zur Cassidy Arch zu skippen. Aber es soll die schönste und beliebteste Wanderung im Nationalpark sein, das Wetter ist so schön – und gegen mein Wanderherz komme ich einfach nicht an. Außerdem habe ich die Wanderschuhe ja ohnehin schon an den Füßen 😉
Nach einem kurzen recht steilen Anstieg wird der Weg etwas mäßiger und ich habe mehr Zeit, die tolle Landschaft zu genießen. Man läuft relativ nah entlang der Kante zum Canyon entlang, doch der Weg ist die ganze Zeit gut zu begehen und auch für Nicht-Schwindelfreie geeignet.
Den markanten Felsbogen („Arch“) erblickt man schon von Weitem – als ich ankomme, ist noch ein anderes Pärchen da und wir können gegenseitig Fotos von uns machen. Das ist super, denn das obligatorische Bild, wie man auf dem Felsbogen steht, sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen!
Zurück geht es auf demselben Weg. Im Nachhinein hätte ich Wallie gut und gerne mitnehmen können, es waren kaum Menschen unterwegs, aber naja, Regel ist Regel. Ich unternehme dafür noch einen Spaziergang mit ihm am Visitor Center, der uns zu einem Wasserfall führen soll – allerdings ist dafür eine Flussdurchquerung nötig und ein Blick in die Augen meines Hundes verrät mir, dass er mir das nicht verzeihen würde, wenn ich ihm das schon wieder antun würde.
Also fahren wir ein weiteres Mal auf unseren Standard-Stellplatz der letzten Nächte und gönnen uns stattdessen ein frühes Abendessen und eine Kuscheleinheit.
Seit heute sind wir auch wieder im gewohnten 8-Stunden-Zeitverschiebungs-Fenster mit Deutschland unterwegs – in den USA findet die Zeitverschiebung auf die Winterzeit nämlich erst eine Woche später statt, weswegen wir die letzten Tage nur 7 Stunden hatten. Seltsam, dass das nicht einheitlich ist.
Wandern zur Hickman Bridge
Tag 3 meiner Entdeckungen im Capitol Reef – manch einer mag sich fragen, wie schafft man es, so viel Zeit in so einem kleinen Nationalpark zu verbringen? Aber für mich ist es eine Challenge, da ich Wanderungen alleine und Wanderungen für Wallie planen muss und nebenher auch noch ein bisschen arbeiten möchte.
Der Tag beginnt also mal wieder mit einer obligatorischen Einheit vor dem Visitor Center (respektive in deren WLAN), ehe ich entlang der Route 24 zum Ostausgang des Parks fahre. Unterwegs komme ich am Petroglyph Panel vorbei – hier kann man Felszeichnungen der Indianer sehen. Kurz dahinter befindet sich auch schon der Abzweig zum Hickman Bridge Trail. Ein etwa 1,5km langer Weg führt hinauf zu einer beeindruckenden 41m hohen Felsbrücke – anders als bei der Cassidy Arch kann man auf dieser jedoch nicht stehen, sondern drunter durch gehen. Auch cool!
Nach einer Stunde bin ich zurück am Parkplatz und fahre die letzten Kilometer aus dem Park heraus.
Bye-bye Capitol Reef, du hast mir gut gefallen!