09. – 11. Juni 2022
Check Engine – auf in die Werkstatt
New Brunswick ist unsere zweite Provinz in Kanada. Von hier wollten wir direkt über die beeindruckende Confederation Bridge hinüber nach Prince Edward Island und dann im Anschluss New Brunswick erkundigen.
Doch die “Check Engine”-Lampe leuchtet plötzlich seit unserem Aufenthalt auf dem Campingplatz auf und so fahren wir in Port Elgin bei einer Werkstatt ran. Es wird ein Fehlercode ausgelesen, der sich auf die Drosselklappe bezieht und wir werden weiter nach Moncton geschickt. Dort übernachten wir auf einem Walmart-Parkplatz, um am nächsten Tag gleich früh morgens in der Werkstatt sein zu können.
Um 9.30 Uhr sind wir sogar schon in der zweiten Werkstatt – unsere europäischen Autos stellen die hiesigen Mechaniker vor Rätsel und zudem finden die kanadischen Lesegeräte für die Fehlercodes des Autos keinen Zugang. Spannend, dass es da solche riesigen Unterschiede gibt.
Im Endeffekt rufe ich Fabian an, meinen Mechaniker des Vertrauens zu Hause, der via Ferndiagnosen und Beratungen am Telefon Tipps gibt, was die Werkstatt probieren soll. Am Ende leuchtet die Lampe kurzfristig nicht mehr – wir werden aber nach Québec geschickt, um es dort prüfen zu lassen.
Somit steht für uns fest, dass wir Prince Edward Island auslassen und stattdessen Québec ansteuern. Das ist zwar sehr, sehr schade, denn von PEI (Wie es im Jargon so schön genannt wird) haben wir viel positives gehört, aber wir wollen auch nicht unbedingt ein Risiko eingehen, indem wir einen riesigen Umweg fahren – und bis Québec sind es ohnehin schon gute 750 Kilometer.
Gezeiten an den Hopewell Rocks
Die Bay of Fundy wollen wir uns aber nicht entgehen lassen, weswegen wir unser Routing über die Küste der Bucht laufen lassen. Hier trifft man gleich als erstes auf die Hopewell Rocks – die vermutlich bekannteste Sehenswürdigkeit New Brunswicks.
Die Hopewell Rocks sind eigentlich kostenpflichtig, wir kommen jedoch nach 17 Uhr an, weswegen wir einfach durch das Gatter gehen können – im Übrigen sind wir damit nicht die Einzigen. Wer nur einen kurzen Blick auf die Felsen werfen möchte, dem reicht das sicherlich auch – tagsüber hätte man noch die Möglichkeit, bei Flut mit einem Kayak durch die Felsen hindurchzufahren. Bei Ebbe hingegen kann man hindurch laufen.
Wir übernachten bei “The Shire” im Garten von Don, der diesen für Reisende hergerichtet hat und sich sehr über Besuch freut. Nebenan befindet sich der Ha-Ha-Friedhof.
Fundy Nationalpark, Seacaves und Reversing Rapids
Weiter geht es über den Fundy Nationalpark, wo wir eine kurze Wanderung zu den Dickson Falls unternehmen, ehe wir weiter zu den St. Martins Seacaves fahren. Auch hier kann man das Gezeitenwunder der Bay of Fundy wieder eindrücklich (und sogar gratis) sehen: bei Ebbe kann man bis zu den Felsen spazieren – auf dem Rückweg wundern wir uns dann so langsam über die nassen Füße.
Saint John ist unser letzter Stop an der Bay of Fundy – hier gibt es die sogenannten “Reversing Rapids”, die umgekehrte Stromschnelle. Auch wenn der Stellplatz gegenüber der Fabrik vielleicht nicht der schönste ist, so kann man hier wunderbar das Spektakel beobachten: steigt die Flut in der Bay of Fundy, kehrt sich die Strömung nämlich um und das Wasser fließt landeinwärts.
Wir erkunden Saint John zu Fuß und gehen Pizza essen. Das gefällt Wallie ganz besonders, denn neben Streicheleinheiten bekommt er einen eigenen Teller mit Schinken von der Besitzerin. Namm namm…
Und für uns gibt es am Morgen auch noch eine schöne Überraschung: da steht doch einfach ein MAN-LKW mit Thurgauer Kennzeichen hinter unseren Vans. Und angesichts des grinsenden Pärchens, das uns entgegen kommt, können wir uns schon denken, wer die Besitzer sind 🙂 auch wenn der Abschied von der Heimat noch gar nicht lange her ist, freue ich mich dennoch, mal wieder etwas süddeutschen / Schweizer Dialekt zu hören.